Bevölkerungsentwicklung

1. Die Bevölkerung nimmt ab, aber mit starken regionalen Unterschieden


Die Bevölkerungsprognose des hessischen Landesamtes für Statistik sagt eine stetige Abnahme der Einwohner in den nächsten Jahrzehnten voraus. Der Bevölkerungsrückgang in Hessen wird sich voraussichtlich mit zunehmendem Tempo vollziehen. Erwartet wird hier zunächst ein Anstieg von 4,4% (270.000 Einwohner) auf 6,36 Millionen mit einem stetigen Abstieg in 2060 auf 6,18 Millionen. Zu begründen ist das mit den anhaltenden niedrigen Geburtenzahlen während gleichzeitig immer mehr Menschen sterben. Ein Ausgleich durch Zuwanderungen wird auch bis zum Jahre 2030 nicht zu erzielen sein.
Dieser Prozess läuft regional unterschiedlich. Die ungünstigste Entwicklung wird sich in acht nord- und mittelhessischen Landkreisen sowie dem Odenwaldkreis vollziehen. Dagegen wächst die Rhein-Main-Region mit den Städten Frankfurt (+14%), Darmstadt (+16%), Groß-Gerau (+12%). Den negativsten Trend weißt der Vogelsbergkreis mit -14% und Hersfeld-Rotenburg mit -7% auf.
 

2. Die Bevölkerung wird älter


Wesentlich problematischer als die Bevölkerungszahlen insgesamt wird sich jedoch die Altersstruktur verändern. Bis 2030 wird sich die Anzahl der unter 20jährigen um -12.000 und den 20-65jährigen um -107.000 Bewohnern verringern. Parallel ist mit einem nicht unerheblichen Anstieg der Bevölkerung im Rentenalter zu rechnen. Die Anzahl der Personen über 65 Jahre wird von 1,2 auf 1,6 Millionen und der über 80jährigen von 329.000 auf 500.000 (5,4% auf 7,9%) ansteigen.
 

3. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt zu


Im Jahre 2011 verfügten 28,4% der Bewohner Hessens über einen Migrationshintergrund. Tendenziell sind diese Menschen stärker in den jüngeren Altersgruppen vertreten. Durch den unklaren Zuzug bzw. die Anerkennung von Asylbewerbern lassen sich derzeit keine genauen Zahlen ermitteln. Zurzeit leben in der Stadt Offenbach 59,5% in Frankfurt 49,8% und in Wiesbaden 36% Menschen mit Migrationshintergrund. Im ländlichen Raum sind diese Zahlen wesentlich geringer.
 

4. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung nimmt zu


Rein statistisch betrachtet sind derzeit knapp über 50% der Einwohner Frauen. Genauere Zahlen der Entwicklung lassen sich zurzeit nicht voraussagen, jedoch wird die Lebenserwartung der Frauen weiterhin steigen. Die Hälfte der 1970 und später geborenen Frauen wird voraussichtlich 100 Jahre alt werden. Frauen im Alter sind gesundheitsbewusster und sportlich aktiver als die Männer. Dies hängt direkt mit dem höheren Bildungsabschluss junger Frauen zusammen.
 

5. Die Lebensgewohnheiten verändern sich


Immer mehr Kinder leiden unter Übergewicht und Fettleibigkeit. Laut der Kinder- und Jugendstudie KIGGS sind 15% der 3-17jährigen, meist aus sozial schwachen Familien übergewichtig. Davon sind 6% sogar fettleibig (adipös). Gründe sind in der zunehmenden Technisierung, wie dem steigenden Medienkonsum, den Spielkonsolen, Videospielen und Fernsehen zu suchen. Aber auch Bewegungsräume für Spielen und individuellen Sporttreiben sind vor allem in den Städten verloren gegangen. Folgen sind stark reduzierte Bewegung, Verschlechterung der motorischen Fertigkeiten und koordinativen Fähigkeiten einhergehend mit einer Verminderung der Lernfähigkeit. Einen entscheidenden Einfluss haben zudem die familiären Lebensbedingungen, die gelebten Verhaltensweisen bei körperlicher Aktivität und Essgewohnheiten sowie der Bildungsgrad.
 

6. Auch die Erwachsenen sind übergewichtig

 
Die nationale Verzehrstudie hat in ihrem ersten Ergebnisbericht dargestellt, dass die deutsche Bevölkerung übergewichtig ist. Als mögliche Einflussfaktoren auf die Gewichtsentwicklung wurden Schulabschluss, das Pro-Kopf-Einkommen, der Familienstand und die Region betrachtet. Je höher bei Männern und Frauen der Schulabschluss ist, desto geringer ist der Body-Mass-Index (BMI). Hinsichtlich des Pro-Kopf-Nettoeinkommens konnte ein Absinken des BMI mit steigendem Einkommen bei Männern und Frauen ermittelt werden.
 

7. Die Sportlandschaft ist immer wieder Trends ausgesetzt


Heute sind folgende Trends im Sport feststellbar: Alles was mit Gesundheit, Ausdauer, Fitness, Teamsport und Outdoor-Sport zu tun hat.
 

8. Die Lebenswelt soll flexibel gestaltbar sein


Der Mensch will seine gewonnene Flexibilität in der Arbeitswelt und im Alltag auch auf die Freizeit ausdehnen. Er will dann Sport treiben, wenn er Lust und Zeit bzw. der Arbeitsprozess es zulässt. Das entspricht jedoch meist nicht den festen Angeboten der Vereine, die auf schulische bzw. auf städtische Sportanlagen angewiesen sind. Auf diese Bedürfnisse können jedoch die kommerziellen Anbieter reagieren, indem sie in eigenen Räumen flexibel auf die freien Zeiten der Sportaktiven reagieren und die anhaltende Individualisierung der Menschen nutzen. Dies betrifft insbesondere städtische Regionen. Zielgruppe ist vorwiegend die Bevölkerungsgruppe 40+, die gesundheitsbewusster leben will und dafür auch Geld investiert.
 

Statistische Berichte

Bevölkerung in Hessen

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